MONSTRANZ - KÜNSTLICHE SONNE

Monstranz - künstliche SONNE     

Die Monstranz aus der Kirche Zum Guten Hirten in Berlin aus dem Jahr 1920.
Monstranz auf dem Tabor
(Tabor ist ein Podest für die Monstranz)

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Eine Monstranz (lat. monstrare „zeigen“) ist ein kostbares mit Gold und oft auch mit Edelsteinen gestaltetes, liturgisches Schaugerät mit einem Fensterbereich, in dem eine konsekrierte (geweihte) Hostie zur Verehrung und Anbetung feierlich gezeigt wird.

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Die katholische Kirche benutzt die Monstranz bei Sakraments-prozessionen. Es gibt Reliquiare, die monstranzförmig sind und in denen Reliquien aufbewahrt und gezeigt werden („Reliquienmonstranz“). Neben den Reliquien selbst enthält ein solches Ostensorium zuweilen auch einAndachtsbild des Heiligen, von dem die Reliquie stammt. Eine Reliquie (von lat. Reliquie „Zurückgelassenes, Überbleibsel“) ist ein Gegenstand religiöser Verehrung, besonders ein Körperteil oder Teil des persönlichen Besitzes eines Heiligen.
Eine Sonderform sind Berührungsreliquien, also Gegenstände wie Kleidungsstoffe, mit denen der Heilige in Berührung kam oder gekommen sein soll.

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Der Hintergrund

Die Sonne ist das zentrale Gestirn am Himmel, von ihr hängt alles Leben auf der Erde ab. Diese überragende Bedeutung war den Menschen seit alters her bewusst. Viele frühere Kulturen verehrten sie als Gottheit. Die regelmäßige tägliche und jährliche Wiederkehr der Sonne wurde teils ängstlich erwartet und mit magischen Ritualen beschworen. Besonders Sonnenfinsternisse lösten große Bestürzung und Furcht aus.

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SONNENSYMBOLE nach Déchelette

Sonnensymbol mit unterer Halterung zum hochhalten des Idols.

Die heidnischen Sonnenverehrer haben sich bei dem Sonnenaufgangs-Ritual tief vor der aufgehenden Sonne verbeugt.
Wenn aber auf dem Himmel Wolken waren, haben die heidnischen Priester diese Sonnensymbole hochgehalten und das Volk ist auf die Knie gegangen oder hat sich tief verbeugt.

Genau so wird bei besonderen, katholischen Zeremonien von den Priestern die Monstranz hochgehalten, wobei als Begleitung manchmal Glöckchen läuten, und alle Gläubigen verbeugen sich tief und gehen voll Ehrfurcht auf die Knie.

Bei der katholischen Zeremonie ist die heidnische „künstliche Sonne“ geblieben, wurde nur um eine „heilige Reliquie“ oder Hostie bereichert und in die „christliche“ Liturgie integriert.