GEBETSSCHNUR
„heidnische Rosenkranz“

Außerchristliche - heidnische - ursprüngliche Gebetsschnur
Lexikon für Theologie und Kirche, Band 8:
Religionsgeschichte: Die Verwendung einer Perlenschnur zum Zählen von wiederholten Gebeten und Formeln ist in der Geschichte der großen Religionen vielfach belegt: erstmals wird der Málá („Kranz“) in nachwed. Zeit in der Hindu-Religion greifbar; eine genaue Datierung ist schwierig. Nicht erst das Sprechen der Silben, sonders bereits das Tragen der Kette bewirkt eine Fülle von Verdiensten.
Im Buddhismus ist der Rosenkranz v.a. im Maháyána sehr verbreitet. In Sri Lanka, Tibet und China beträgt die Zahl der Perlen meist 108, in Japan ist eine Grundform mit 112 Stück üblich. Eine gängige Formel in Tibet „Verehrung dem Juwel im Lotus“; in China und auch in Japan gilt die im Rosenkranz bezeugte Verehrung Buddha und vielen anderen Namen. Im Islam ist die Gebetsschnur seit Ende des 8. Jh. literarisch belegt.
Der Begriff „Rosenkranz“ kommt aus dem Lat. rosarium und konnte im 13. Jh. jedwede Art eines literarischen Sammelwerks bezeichnen. Auch die beim Gebet als Zählgerät dienende Perlenschnur erhält diesen Namen. In ihrer heutigen Gestalt teilt je eine Vater-Unser-Perle den Kranz der 50 Ave-Maria-Perlen in Zehnergruppen; die Medaille, die beide Kranzenden verbindet, hält eine weitere zum Zählen der Eingangsgebete dienende Schnur mit 5 Perlen und einem Kreuz am Ende.